Für mich geht „Mutig Liebe leben“ nur im Kon- text von Gottes-/Nächsten-/Selbst-Liebe. In diesem Dreieck kann ich Liebe verschenken. Das Wort Gottes ist für mich der rote Faden, die Orientierung für meinen Weg. Ich spüre, ich bin gewollt, geliebt, verantwortlich für mein Tun und Lassen. Somit brauche ich nicht ständig die Be- stätigung von außen, lerne gut für mich zu sor- gen und kann dabei meinen Nächsten im Blick haben, helfen, wo es nötig und gewollt ist. Wobei die Selbstliebe für mich nichts mit Egoismus zu tun hat, sondern mit Achtsamkeit und Selbst- fürsorge. Bin ich nicht in meiner Mitte, kann ich weder mir noch meinem Nächsten die nötige Aufmerksamkeit, Zuwendung und Liebe in Wort und Tat schenken. Irmi Ich bin 2023 zum Blauen Kreuz gestoßen. Ich bin im letzten Jahr von meinen Teammitgliedern sehr freundlich, lustig, ermutigend und praktisch eingearbeitet worden. Gleichzeitig mussten wir auch ordentlich arbeiten, um unsere Zusam- menarbeit als Team voranzubringen. Wir sind noch nicht auf einem zufriedenstellenden Level, haben aber erste Schritte gemeinsam setzen können. Anonym In der sozialen Arbeit in der besonderen Wohn- form sind Einzelgespräche fester Bestandteil meiner Arbeit. Auffällig ist die Tendenz, dass unsere Klienten jünger werden, häufiger mul- tiple Probleme mitbringen und häufig mit psy- chischen Belastungen zu tun haben, dadurch auch öfter verbale Aggression zeigen. Die Arbeit mit jungen mündigen und frustrierten Klienten braucht eine andere Gesprächsweise als bei vielen älteren Klienten, die uns als deren Familie sehen. Das flexible einsetzen von Besorgnis äußern, beraten aber vor allem „zusammen ein Problem bewältigen“ trägt dazu bei, dass Ver- trauen entsteht. Menschenliebe als Grundlage ist das A und O. Es hilft mir täglich, Geduld zu üben, Trost zu bieten, Empathie zu spüren und zu zeigen und vor allem eine gute Sozialarbeiterin zu sein. Ich bin seit nunmehr 5 1/2 Jahren mit einem alkoholkranken Mann zusammen. Auch wenn unsere Beziehung sehr offen ist und wir nicht jeden Tag aneinanderkleben, ist die Liebe trotz- dem spürbar und hält uns zusammen. Mit Hilfe des Blauen Kreuzes habe ich gelernt, mich in der notwendigen Weise von meinem Partner ab- zugrenzen, ohne aber meine Liebe zu ihm ver- leugnen zu müssen. Es ist oft nicht leicht, offen mit anderen über das Thema Suchtkrankheit und die damit einhergehenden Probleme in einer Partnerschaft zu sprechen. Nachdem ich aber vor ca. zwei Jahren den Mut aufbrachte, mir aktiv Hilfe zu suchen und mich eingehender mit dem Thema zu beschäftigen, fand ich in der Selbst- hilfegruppe des Blauen Kreuzes einen starken Rückhalt und Verständnis, sodass ich heute ganz offen sagen kann: Ja, mein Freund ist alko- holkrank und ich liebe ihn. Das heißt für mich „Mutig Liebe leben“. Anonym Nancy Was uns bewegt hat | 15